Na, hoffentlich…

In Spanien wird gerade eine Entscheidung heiß diskutiert, die Spanien umso mehr ins 21. Jahrhundert katapultieren würde, als was die Zapatero Regierung eh schon erreicht hat (im Gegensatz der Regierungen in Deutschland in den letzten 30 Jahren…):
Stierkämpfe sollen verboten werden.

Nicht in ganz Spanien, doch der Anfang könnte in der Region Katalonien gemacht werden. Nachdem Initiativen gegen den Stierkampf 180.000 Unterschriften gesammelt hatten und die Verbotsinitiative die erste Hürde im Regionalparlament passiert hatte. läuft in diesen Tagen die parlamentarische Anhörung zum Thema.

Und die Gegner des blutigen Spektakels haben die Kavallerie mitgebracht und richtig eingesetzt: Ein Biologe, ein Ethologe, ein Soziologe und ein Philosoph haben anscheinend sogar die Parlamentarier beeindruckt, die bislang gegen den Verbot waren.

Die Befürworter der organisierten Tierquälerei werden wahrscheinlich mit einem Dammbruch konfrontiert, sollte die Initiative der Tierschützer durchkommen. Mindestens ein weiteres Regionalparlament arbeitet an einem ähnlichen Gesetzt. Andere schauen sich das katalanische Treiben an und könnten dem Beispiel folgen.

Zwar verstehe ich die Eleganz im Spektakel sehr gut und bin beeindruckt, daß ein Mensch sich traut, einem bedrohlichen Koloß von einer Halben Tonne Lebendgewicht entgegen zu treten, der noch dazu die Hörner instinktiv einzusetzen weiß. Doch Tierquälerei als Spektakel entbehrt jeglicher moralischen Grundlage. Der Respekt gegenüber den anderen Lebewesen, die uns auf dieser Erde ertragen, sollte hier klar zu einem Verbot führen.

Ein anderer Aspekt in dieser Sache dürfte für Piraten die Sache besonders interessant machen. Man vergleiche den verbitterten, jedoch trotzdem respektvollen Umgang der Parlamentarier in Katalonien mit den Unterstützern der Initiative sowie miteinander mit dem unverschämten Umgang der Internet Ausdrucker im Deutschen Bundestag gegenüber der Petitionsanhörung zu Zensursulas “Zugangserschwerungsgesetz” (immerhin 134.000 Unterschriften), das man auf telepolis und auf der Süddeutschen nachlesen kann. Beide Initiativen kommen von der Basis, von der Bevölkerung. Beide Initiativen haben eine große Unterstützung. Doch die Katalanen wissen, dass das Volk letztendlich der Inhaber der Staatsgewalt ist. Da gibt uns die junge spanische Demokratie uns Deutschen Mal wieder eine Lektion im demokratischen Umgang.

Aber wir haben eh Parlamentarier zum Fremdschämen.

NACHTRAG: Die konservative Regierung (Partido Popular, ihrem Schaum vor’m Mund nach vergleichbar mit der CSU) der Region Madrid erklärt den Stierkampf zum “Kulturgut”. Was die nicht alles machen, um Stimmen zu fangen…

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