Sonst dürft ihr keine Deutsche Bürger werden.

Wie ich aus der taz erfahre, wurde der jungen Britin Jannine Menger-Hamilton die Einbürgerung verboten, weil sie sich in die Partei “Die Linke” engagiert.

Es ist doch ein merkwürdiges Land, dieses Deutschland. Man darf sich in der CDU engagieren, die einem Roland Koch und seine Sprüche über Zwangsarbeit für Arbeitlose die Treue hält, oder in einer CSU mit ihrer kaum verdeckten Xenophobie – und der Verfassungsschutz lässt einen vollkommen in Ruhe.

Doch wenn man als böser Ausländer die Chutzpe besitzt, sich für eine zugelassene Partei, die zusätzlich dazu auch im Bundestag sowie in vielen Landtagen präsent ist und dort sogar in Regierungsverantwortung steht, dann erinnert einen der Staat daran, dass man doch ein Bürger zweiter Klasse sei.

Fälle wie dieser erinnern uns immer wieder daran, dass wir in Deutschland immer noch mit der Mentalität vergangener Zeiten an die sogenannte Ausländerfrage herangehen. Und dass mit Politikern wie Uwe Schünemann (CDU) genau dieses veraltete Gedankengut aufrecht erhalten wird.

Entscheidungen wie diese Verweigerung der Staatsbürgerschaft aufgrund von einer dem Amtsinhaber nicht passenden Parteimitgliedschaft sind moralisch verwerflich und zeugen von einem eingegrabenen Feindbild. Anscheinend hat Herr Schünemann ein Verständnis von Bürokratie als Handlanger der eigenen politischen Überzeugung, und nicht als Dienstleister der Bürger.

Dass die CDU sich nicht schämt, nur ihrem eigenen Denken konforme Menschen als Deutsche anerkennen zu wollen, zeigt wie weit diese Partei davon entfernt ist, sich den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen zu können. Zwar wird in Sonntagsreden die Globalisierung in den Mund genommen. Herr Schünemann lebt jedoch Provinzialität, Ignoranz und die Erziehung zum Untertanentum vor.

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