Der letzte Mohikaner
Vorgestern verbrachte ich einen angenehmen und interessanten Abend mit Jimmy Schulz (MdB, FDP), und mit mir einige andere Piraten (und ein Grüner). Ich kenne Jimmy seit gut sechs oder zehn Jahren, und schon damals kam er mir wie der letzte Liberale in der FDP vor. Ihm glaube ich, wenn er sagt, dass er mit aller Kraft gegen Zensursula kämpft, gegen SWIFT, ACTA und andere Schweinereien, die auf Bundes- und EU Ebene geschehen. Dafür auch an dieser Stelle einen Herzlichen Dank an ihm, wie auch dafür dass er sich unseren bohrenden Fragen und meinen spitzen Bemerkungen stellte.
Doch vorgestern Abend wurde mir wie sonst nie der Unterschied klar zwischen der FDP und den Piraten. Jimmy erzählte erfrischend deutlich und freigiebig darum, welche Kuhhandel in der Politik nötig sind, um zumindest einen Teil der eigenen Überzeugungen voranzubringen. Nun, bin ich kein naiver Jüngling (mehr) und weiß, dass Kompromisse notwendig sind. Dass man immer wieder eine Güterabwägung treffen muss, was man eher haben möchte. Tu ich ja selber in meiner Rolle als Entscheider auch regelmäßig. So ist das Leben.
Doch in der Güterabwägung unterscheiden sich Piraten und FDP gewaltig. Die FDP ist bereit, die Bürgerrechte zur Seite zu lassen, sie gar zu ignorieren, um andere Ziele zu erreichen. Die Piraten wiederum als liberale Partei setzen den Bürger und seine Rechte als Maßstab allen Tuns. Sie sind eine humanistische, liberale Partei, die den Menschen als Zentrum des politischen und sozialen Geschehens setzen. Weswegen wir Dreck wie SWIFT, ACTA oder die wiederaufkommende Censilia geradewegs ablehnen. Auch in Hinsicht meiner Epiphanie ein interessanter Abend.
Jenseits von allen Parteiunterscheiden freut es mich, wenn Jimmy weiterhin für liberale Politik kämpft, gegen die Koalition, gegen seine Partei. Es wäre gut für Deutschland, wenn er sich durchsetzen dürfte.
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