Nun haben sich die Piraten in Chemnitz einen Ruck und entsprechend ein erweitertes Programm gegeben. Und ich komme jetzt erst dazu, etwas zu sagen.

Zu aller erst: Die Piraten, die da waren, sind zwar in den ersten Stunden gestrauchelt, aber dann gab’s einen Schlagabtausch um Themen und Positionen auf einem teilweise so hohen Niveau, dass ich mir die Augen reiben musste. Ein Lob für jeden, der vor’s Mikro trat, und sich dem politischen Diskurs hingab. SO wird Politik gemacht. SO funktioniert Basisdemokratie. Indem man sich zuhört. Und Meinungen austauscht.

Ein weiterer Punkt: Außerhalb des Saals gab’s viele, sehr viele sehr interessante Diskussionen. Unglaublich fruchtbare Gespräche, in denen sich die Piraten auch zuhörten, Meinungen austauschten. Wenn wir uns weiter mit solchem Respekt behandeln, werden wir zu genau dem, was ich mir für die Piraten wünsche. Eine geeinte Truppe, die Deutschland wieder zu einem Land macht, in dem man in Freiheit und dank Gleichheit ohne Angst gut leben kann.

Aber weiter im Programm: Wir haben 10 (ZEHN!) Programmkapitel abgearbeitet. Dabei wurden die Kernthemen als erste behandelt, aber wir hatten so ein Tempo drauf, dass wir endlich dazu kamen, uns weiter zu positionieren. Und wir sind zu genau dem geworden, was ich immer für die Piraten postuliert habe: Eine progressive, sozialliberale Partei. Eine Partei, die sich FREIHEIT und GLEICHHEIT groß auf die Fahnen schreibt. Besonders stolz auf die Piraten machen mich die Punkte um Familie und Gender. Wir haben klargestellt, dass wir jeden und allen Bürgern erlauben wollen, so zu leben, wie sie wollen. In homo- oder heterosexueller Partnerschaft. Zu zweit, zu dritt, zu… Egal. Die Bürger Deutschlands sollen sich selber aussuchen, welches Lebenskonstrukt sie sich geben wollen, der Staat hat sich nicht einzumischen. BRAVO!
(Dazu hat Benjamin Stöcker ein Blogpost verfasst, der meine Begeisterung gut wiedergibt.)

Wir haben auch andere Punkte beschlossen: Eindeutige Identifikation von Polizisten, Bildung, Demokratie…

Wir sind etwas erwachsener geworden, und das macht den Etablierten Angst. Allen voran den Grünen. WIR sind die progressive Alternative Deutschlands, WIR stellen die Weichen für die Zukunft. Und: Wir wollen Freiheit, nicht wie die Grünen Kontrolle. Wir erlauben den Bürgern Deutschlands, ihr Tempo selbst zu bestimmen, anstatt sie zu gängeln und zu kontrollieren.

Ich komme aus Chemnitz zurück mit dem Eindruck, ein Wunder erlebt zu haben. Innerhalb von sechs Monaten haben die Piraten gelernt, miteinander zu reden.  Das hat der Partei sehr gut getan, denn nur so konnten wir die Weichen legen dafür, eine Partei zu werden statt einer Special Interest Group. Entsprechend war auch das Presseecho.

Die Piraten sind sich ihrer Verantwortung bewusst gewesen. Und die Etablierten bekommen Angst. Und das ist gut so.

UPDATE: Vielen Dank an Nick Haflinger (@Nick_Haflinger) für seine Korrekturen.

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