Sagen wir, ich gehöre zu einer Kaste, die allzu oft durch Lug und Betrug, Korruption, Verfassungsbruch, Staatsfeindlichkeit, Günstlingsförderung und grundsätzlich eine Attitüde des “Legal, Illegal? Scheißegal!” auffällt. Ein Augias Stall also. Was tu ich, um diese Umstände zu ändern?
Was ich klar nicht tue ist, dafür zu sorgen, daß der Stall gesäubert wird. Zum Beispiel, in dem ich dem UN-Antikorruptionsabkommens UNCAC beitrete. Oder in dem ich mich nicht zuerst fürstlich von Hoteliers bespenden lasse, um denen dann die wohl einzige Steuerermäßigung dieser Legislatur zukommen lasse (Gelle? FDP und CSU?). Oder indem ich einen Politiker NICHT zum Finanzminister mache, der mit einem ominösen 100.000 DM Umschlag an Korruptionsgeldern in Verbindung gebracht wird.
Nein! Wenn meine Kaste durch Lug und Betrug, Korruption, Verfassungsbruch, Staatsfeindlichkeit, Günstlingsförderung und grundsätzlich eine Attitüde des “Legal, Illegal? Scheißegal!”auffällt, dann starte ich eine Image Kampagne. Denn das Problem ist nur eines des Images. Nicht des Augias Stalls. Ich komm’ vor lauter Kopfschütteln zu nichts mehr.
An deutschen Schulen wird ein Buch der Bundeszentrale für politische Bildung (deren Angebot ich in meinem Studium oft genug benutzt habe) verbreitet mit dem Titel “Das Image der Politik und der Politiker”. Darin labern sich Heiner “Kanzler Blackout” Geißler oder Norbert “Sponsoring” Lammert einen ab. Ausgesuchte Saubermänner also.
Leider findet man bei der Bundeszentrale sehr wenig Informationen darüber. Ich vertraue jedoch sehr auf die Schüler, daß sie die Worthülsen in die Luft zerreißen. Der Zynismus bzw. Realismus der Generation 2.0 ist eine erfrischende Tatsache, mit der ich bei den Piraten immer wieder konfrontiert werde.